Oh du Fröhliche: Weihnachten im Büro – Zwischen Besinnlichkeit und Desaster

11. Dezember 2014

Weihnachten im Büro – Zwischen Besinnlichkeit und Desaster
Die einen fiebern der Zeit entgegen, fangen schon im September an zu planen und häufen Kisten und Kisten an Deko an, die anderen können der ganzen Sache überhaupt nichts abgewinnen und weigern sich, aus Angst vorm „Sissi“-Marathon, den Fernseher anzuschalten: Genau, von Weihnachten und den Verfechtern bzw. Gegnern ist die Rede. Weihnachten das Fest der Liebe, das Fest der Familie, aber auch das Fest von Familienstreits, Stress und überfüllten Einkaufzentren.

Kann Weihnachten im Büro auch polarisieren?

Ja, das eigentlich ach-so-besinnliche Fest, kann ganz schön polarisieren. Deswegen ist auch das Thema Weihnachten im Büro ein Thema, das tatsächlich etwas Nachdenken und Organisation abverlangt. Schließlich gibt es da so einige Fettnäpfchen, die es zu umschiffen gibt. Darf man noch „Frohe Weihnachten“ wünschen? Soll man Weihnachtsgeschenke für Kollegen und Chef besorgen? Von der Weihnachtsfeier, der Nummer 1 für potentielle Desaster, ganz zu schweigen…
Damit Weihnachten aber auch im Büro eine besinnliche Zeit bleibt, haben wir vom moebelshop24-Team uns den schwierigsten Problemen in Sachen Weihnachten, Büro, Kollegen und Geschenke angenommen. Im Folgenden unsere Tipps für ein erfolgreiches Weihnachten im Büro:

Weihnachtsdeko im Büro – Ein Christbaum auf dem Schreibtisch?
Vielleicht liegt es an der Werbung, vielleicht an der Tradition, vielleicht an all den geschmückten Läden: Irgendwie verwandelt Weihnachten auch den größten Deko-Muffel in einen Verfechter von Adventskranz, bunten Lichterketten und goldenem Weihnachtsschmuck. Doch darf der Geist der Weihnachtszeit auch im Büro einziehen? Das kommt ganz auf den Chef drauf an. Der darf nämlich, wie bei so vielen Dingen, entscheiden was erlaubt ist und was nicht.
Ist Weihnachtsdeko im Büro generell erlaubt, lautet nun aber die Frage, was ist angebracht? Vom Weihnachstbaum inklusive Tonnen an Kugeln und echten Kerzen würden wir generell abraten. Denn mögen Christbäume noch so schön ausschauen, die Tannen verlieren Nadeln und machen Dreck. Das Holen, Schmücken und Abbauen des Baums kostet Arbeitszeit und wird deshalb vom Chef nicht allzu gerne gesehen. Echte Kerzen auf dem Baum sind ein erhebliches Brandrisiko und deswegen nicht sehr ratsam. Das bringt uns dann auch zum nächsten Punkt: Der Adventskranz. Obwohl auch er (meist) aus Tannenzweigen besteht und brennende Kerzen hat, ist er schon eher etwas für das Büro. Da er klein und überschaubar ist, lässt sich hier wenig falsch machen. Zwei Tipps: Immer eine Unterlage unter den Kranz legen, so dass keine Wachsflecken auf die Büromöbel gelangen – erst recht nicht, wenn Sie solch hochwertige Schreibtische und Sideboards besitzen. Außerdem die Kerzen ganz genau im Auge behalten, Mitarbeiter, die Deko mit ins Büro bringen, sind nämlich auch für diese verantwortlich. Setzt eine umgekippte Kerze das Büro in Brand, muss der Arbeitnehmer haften.
Generell gilt wohl für Weihnachtsdeko im Büro was auch allgemein für Deko im Büro gilt: Ein bisschen ist ok, aber übertreiben sollte man es nicht. Ach, und den Kollegen gefallen sollte es wohl auch.

Weihnachtsgrüße und Etikette – das kann ja heiter werden

Sie denken mit einem Gruß á la „Fröhliche Weihnachten“ kann man gar nicht ins Fettnäpfchen treten? Da haben Sie falsch gedacht. Es gibt beim Weihnachtsgruß nämlich eine Menge an Dingen, die beachtet werden müssen.
Zuerst einmal die Frage, ab wann ist es angemessen „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. Das kommt vor allem darauf an, ob Sie denjenigen, dem Sie dies wünschen vor Weihnachten noch einmal treffen. Generell ist der 1. Advent wohl ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken. Am besten leiten Sie ihren Weihnachtsgrüß dementsprechend ein: „Ich glaube, wir sehen uns bis Weihnachten nicht mehr, deshalb wünsche ich Ihnen heute schon frohe Weihnachtstage“.

Doch halt! Jetzt haben wir uns dem „Frohe Weihnachten“-Gruß gewidmet ohne zu hinterfragen, ob es überhaupt noch angebracht ist, jemandem „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. Wer sich nun fragt, warum dies nicht angebracht sein sollte, der hat wohl die große Diskussion in den USA verpasst. Anstatt „Merry Christmas“ sollen die Amerikaner nun nämlich „Happy Holidays“ sagen, da Weihnachten ein christliches Fest ist und Weinhachtsgrüße so Leute, die Weihnachten nicht feiern ausschließen würden. Doch wie sieht das in Deutschland aus? Obwohl es laut Knigge nicht verwerflich ist, jemandem in unserem Kulturkreis frohe Weihnachten zu wünschen, können Sie dieses Dilemma auch ganz einfach umgehen, indem sie es einfach ansprechen. Ein „Ich weiß nicht, ob Sie Weihnachten feiern, doch möchte ich Ihnen frohe Festtage wünschen“ wird Ihnen garantiert niemand übelnehmen.

Weihnachtsgeschenke für Kollegen, den Chef und Kunden – Reichen ein Paar Socken?

Eine weitere Etiketten-Frage für Weihnachten im Büro ist das Thema Geschenke. Sind Weihnachtsgeschenk schon im Familien- und Freundeskreis ein brisantes Thema, wird es im Geschäftsleben nur noch schwieriger. Weihnachtsgeschenke für Kollegen sind hier noch das Einfachste. Meist gibt es nämlich keine. In einem Großteil der deutschen Büros ist es nicht üblich sich unter Kollegen etwas zu Weihnachten zu schenken. Sind Sie neu im Büro, ist es verständlich, dass Sie Ihren Kollegen vielleicht gerne eine Freude bereiten wollen, doch viele Kollegen werden durch ein Geschenk vermutlich eher peinlich berührt sein, weil sie selbst nichts haben. Deshalb sollte man sich, vor allem, wenn man neu im Büro ist, beim Thema Weihnachtsgeschenke für Kollegen erst einmal zurückhalten. Wer trotzdem den Kollegen eine Freude bereiten will, kann mit einem Teller Plätzchen, Schokolade und Co. aber meist nichts falsch machen.

Eine andere Möglichkeit die Geschenke-Frage unter Kollegen zu umgehen, ist das Wichteln. Egal, ob normales Wichteln oder Schrott-Wichteln, das macht auch im Büro Spaß und viel Geld muss auch nicht investiert werden. Achten Sie aber darauf im Voraus darauf den Rahmen genau abzustecken, nicht das Kollege A einen teuren alten Wein bekommt, sich Kollege B aber mit einer Packung Gummibären begnügen muss. Mehr zum Thema Wichteln gibt es auch hier: http://karrierebibel.de/wichteln-im-buero/.

Je nachdem wie das Verhältnis zum Chef ist, wird diesem in der Regel vor allem in kleinen Betrieben etwas geschenkt. Dabei ist es am unkompliziertesten, wenn sie der gesamte Kollegenkreis zusammentut und gemeinsam etwas schenkt. Ist der Chef schwer zu beschenken, ist eine Spende in seinem Namen eine tolle Möglichkeit für ein schönes Weihnachtsgeschenk, das dabei auch noch Gutes tut. Bei unicef können Sie beispielsweise Hilfsgüter spenden und anschließend eine Geschenkurkunde im Namen des Chefs ausdrucken: http://www.unicef.de/spenden/spendenshop/so-funktioniert-der-spendenshop/13886.

Nun kommt wohl der schwierigste Punkt: Die Kunden. Geschenke für Kunden zu besorgen ist meist Chefsache, doch manchmal sind, je nach Kundenkontakt, auch die Mitarbeiter dafür zuständig. Das Wichtigste, das Sie in diesem Fall auf dem Schirm haben sollten, haben wir für Sie in einer kurzen Checkliste zusammengestellt:

  • Wer kümmert sich um die Geschenke und Weihnachtsgrüße?
  • Wer wird beschenkt, wer bekommt nur eine Karte?
  • Kunden, Freie Mitarbeiter, Partnerunternehmen oder Dienstleister, erstellen Sie eine Geschenkeliste, die sie jährlich ergänzen können.
  • Welche Geschenke sollen es werden?
  • Geschenke und Karten frühzeitig bestellen und nicht auf den letzten Drücker versenden

Mehr Tipps zu Weihnachtsgeschenken für Kunden gibt es zum Beispiel hier:
http://www.akademie.de/wissen/business-etikette-knigge-weihnachten/weihnachtsgruesse-mit-stil.

Weihnachtsfeier – mit ein bisschen Alkohol wird alles besser?
Es soll tatsächlich Leute geben, die die Weihnachtsfeier im Büro nicht als jährliches Übel ansehen, sondern sogar recht gerne da hingehen. Wie die das anstellen? Wir haben ein paar Tipps:
Das Wichtigste zuerst: Es besteht zwar ein Teilnahmerecht an der Weihnachtsfeier, das heißt, findet eine Weihnachtsfeier statt, müssen alle Mitarbeiter eingeladen werden, die eingeladenen Mitarbeiter müssen aber nicht erscheinen, es besteht also keine Teilnahmepflicht (außer das wird betriebsintern anders geregelt). Aber auch wenn keine Teilnahmepflicht herrscht, sollte es Ihnen schon daran gelegen sein, bei der Weihnachtsfeier aufzutauchen, persönliche Kontakte mit Kollegen und Chef zu pflegen kann schließlich nie schaden. Außerdem zeigen Sie so Wertschätzung und Interesse der Firma gegenüber. Wer unentschuldigt einfach nicht auf der Weihnachtsfeier auftaucht, katapultiert sich automatisch ins Abseits und wird so schnell von Kollegen und Vorgesetzten als arrogant oder desinteressiert abgestempelt.

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Eine weitere wichtige Frage in Sachen Weihnachtsfeier: Alkohol. Niemand sagt, dass es auf der Weihnachtsfeier nicht etwas lockerer zugehen darf, doch von übermäßigen Alkoholkonsum sollte abgesehen werden. Nicht nur kann das zu peinlichen Aussetzern führen, auch kann es bei übermäßigen Alkoholkonsum zu Problemen mit dem Versicherungsschutz kommen. Mehr dazu hier: http://www.handwerksblatt.de/handwerk/die-weihnachtsfeier-im-betrieb-arbeitsrechtlich-betrachtet-10401.html.

Ein paar Dinge, die zwar fast selbstverständlich sind, die wir aber auch kurz anreisen wollen:

  • Klatsch und Tratsch sind tabu. Sie wollen schließlich nicht, dass Sie über den Abteilungsleiter herziehen, wenn dieser gerade unbemerkt hinter Ihnen steht?
  • Ist das Umfeld etwas gelockerter, ist die Verlockung groß in Gesprächen zu viel Privates preiszugeben. Doch da sollte vermieden werden. Reden Sie über nichts, das Sie nicht auch montagmorgens im Büro preisgeben würden.
  • Abendkleid ist meist genauso unangebracht wie Jogginghose. Der Dresscode „Smart Casual“ ist da schon die bessere Wahl.
  • Die Weihnachtsfeier ist kein Platz um Gehaltsverhandlungen anzuzetteln oder über wichtige Projekte zu diskutieren.

YouTube-Video von Knigge in Berlin

N24 Weihnachtsfeier-Knigge

Weihnachten im Büro: Es ist ja „nur ein Monat“

Mit unseren Tipps sind Sie hoffentlich gut gerüstet, was die Weihnachtszeit im Büro angeht. Wird Ihnen das ganze
Weihnachts-Brimborium dennoch zu viel, bedenken Sie: Im Januar ist alles wieder vorbei.


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